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Abschiedsmail in Aichtal
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
dieses wird meine letzte Mail von dieser Adresse sein. Im Anschluss an diese Nachricht lösche ich als Noch-Administrator meine Adresse eigenhändig, gebe meinen Token und meine Schlüssel zurück und verabschiede mich von Euch und von Ihnen. Die Zusammenarbeit mit Ihnen war sehr schön, ich war ca. 15 Jahre für die Stadt Aichtal aktiv und ich habe die Wertschätzung von den meisten Seiten gespürt.
Aber auch das ändert sich über die Jahre… nachdem ich mindestens 10 Jahre für einen EDV-Dienst- leistungsvertrag werbe, der mir nie zugekommen ist, beende ich jetzt aus eigenen Stücken die Zusammen- arbeit. Ohne vertragliche Basis ist das in den aktuellen Zeiten sehr schwer. Man mag sagen: das hat doch die letzten 15 Jahre funktioniert… ja, hat es weitgehend… aber neue Zeiten kommen und ein/e neue/r junge/r Datenschutzbeauftragter wird mit anderen Maßen messen. Für die EDV-Beratung Neps wird eine mindestens fünfstellige Vertragsstrafe schwerer zu bezahlen sein als für die Stadt Aichtal. Das ist der eine Grund warum ich die Zusammenarbeit aus eigenen Stücken beende.
Der zweite Grund ist: es weht teilweise ein neuer, junger Wind in den Abteilungsleitungen. Das ist sicher eine gute Sache… aber wenn ich mir mit meinen mittlerweile 60 Jahren als “Schulbub” vorkomme, dann fehlt mir leider die Wertschätzung. Und das ist ok, ich habe ja ohne Vertrag die Möglichkeit, jederzeit darauf zu reagieren… was ich jetzt mache und wahrscheinlich vor fünf Jahren hätte tun sollen…
Der dritte Grund ist: wenn ich sehe, wie von der Führungsebene mit jungen, engagierten Mitarbeitenden umgegangen wird, dann sträuben sich mir die Haare. Bestimmt können sich alle denken, auf wen ich anspiele… die Führungsebene hat hier aus meiner Sicht auf allen Ebenen absolut versagt. Mitarbeiterführung, Qualifikation, Empathie, das sich-rein-versetzen… das fehlt hier vollumfänglich.
Der vierte Grund ist: der Ton verändert sich ganz massiv. Ich als selbständiger Dienstleister habe ja eigentlich keinen Vorgesetzten, aber wenn ich auftraggebenden Stellen Mails bekomme mit Stichworten wie: “ich erwarte” oder mit “das ist inakzeptabel”, dann dreht sich mir der Magen um. Mitarbeiterführung und -bewahrung? Fehlanzeige… das haben wir ja aktuell auch im EDV-Bereich gesehen. Wobei ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass jemand was draus lernt.
Ich weiß: diese Mail ist sehr offen… ich stelle nur die Rechnung über meine Tätigkeiten und nicht wie die Imaka über ein globales Organisationsgutachten, das quasi versandt. So mein Eindruck nach vielen Gesprächen…
Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund, schauen Sie nach sich selber, vielen herzlichen Dank für die meistens sehr gute Zusammenarbeit! Alles Gute,
Frank Neps